So leben Schweine

Man sieht es dem meist rosa Hausschwein nicht mehr an, aber es stammt ursprünglich vom Wildschwein ab. Der Mensch hat aus dem Wildschwein über Jahrhunderte sehr viele verschiedene Schweinerassen gezüchtet, die heute schneller wachsen, mehr Muskeln entwickeln und auch mehr Ferkel kriegen und aufziehen können als ihre wilden Vorfahren.

Seit rund 9.000 Jahren hält der Mensch Schweine als Nutztiere. In früheren Zeiten wurden Schweine von Schweinehirten gehütet und zum Fressen auch häufig in Buchen- und Eichenwälder getrieben. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts ging man zunehmend zur Stallhaltung mit Weidegang über. Jetzt gehörten auch Küchen- und Gartenabfälle oder Kartoffeln auf den Schweine-Speiseplan.

Heute leben Schweine zumeist in geschlossenen Ställen. Sie fressen eine auf sie zugeschnittene Getreidemischung, denen Soja, Raps oder andere eiweißreiche Futtermittel wie Erbsen oder Ackerbohnen beigemischt werden.

Wussten Sie, dass Schweine kluge und saubere Tiere sind?

Heute weiß man, dass Schweine sehr intelligente Tiere sind – wahrscheinlich sogar klüger als Hunde. Sie sind neugierig, lernfähig, entwickeln komplexe soziale Strukturen und verständigen sich über Quiek- und Grunzlaute. Sie verfügen sogar über ein gutes Langzeitgedächtnis, erinnern sich beispielsweise daran, wenn sie schlecht behandelt wurden.

Gibt man ihnen genügend Platz, trennen sie sorgfältig ihren Futter-, Liege- und ihren Kotplatz. In der herkömmlichen Schweinehaltung ist eine exakte Trennung dieser Bereiche nur schwer möglich. Um den natürlichen Bedürfnissen der Tiere besser gerecht zu werden, sind zukunftsorientierte Ställe so gestaltet, dass diese Trennung weitgehend erreicht wird.

Wussten Sie, dass der Schweineschwanz ein Stimmungsbarometer ist?

Ähnlich wie man an der Schwanzhaltung eines Hundes seine Stimmung ablesen kann, signalisiert der Ringelschwanz, wie es dem Schwein geht. Wenn sich Schweine wohl fühlen, ist der Schwanz üblicherweise geringelt oder bewegt sich entspannt hin und her. Ein wedelnder Schwanz kann aufkommende Aufregung anzeigen. Ein hängender Schwanz kann vor allem bei Jungtieren auf Krankheiten hindeuten, oder er zeigt, dass die Tiere sich nicht wohl fühlen. Klemmen die Tiere den Schwanz ein, sind sie oftmals gestresst. Nicht selten ist der eingeklemmte Schwanz auch ein Warnsignal für Schwanzbeißen: die Schweine wollen so ihren Schwanz schützen.

Um diesem Fehlverhalten vorzubeugen, müssen die Haltungsumgebungen optimiert werden. Ist dies nicht möglich, werden die Ringelschwänze meistens vorsorglich gekürzt.

Interessante und überraschende Fakten über Schweine

Das Heft "So leben Schweine" vermittelt kurz und kompakt die bereits genannten aber auch weitere interessante und überraschende Fakten über Schweine und wie sie gehalten werden. Sie können nicht schwitzen, deshalb kühlen sie sich über Schlammbäder ab. Schweine sind weder dreckig noch dumm. Schweine gehören zu den klügsten Säugetieren der Welt, wahrscheinlich sind sie sogar intelligenter als Hunde. Ihr Geruchsinn ist so hervorragend, dass sie zur Trüffelsuche eingesetzt werden. Schweine haben einen ausgeprägten Spiel- und Erkundungstrieb, deshalb ist es Pflicht, dass in Schweineställen Spielzeug gegen Langeweile und Stress angeboten wird.

Das Heft im Taschenformat ist in einer Neuauflage erschienen. Es richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger und es kann gut in der Öffentlichkeitsarbeit der Landwirtschaft und in allgemeinbildenden Schulen eingesetzt werden.

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Weitere Informationen

Stallneubau für die Familienhaltung von Schweinen

Schweinehaltung in Deutschland

Blick in den Stall

Schweine liegen im Außenbereich des Stalles
Bei warmem Wetter liegen die Schweine gern auf dem kühlen Spaltenboden, Quelle: BLE
Das Titelbild des Heftes zeigt ein paar Ferkel im Stall.
Das Heft mit dem Titel "So leben Schweine" vermittelt interessante und überraschende Fakten über Schweine.