Mehr Tierwohl für Legehennen
Ortstermin: Besuch auf einem Legehennenbetrieb
Seit 2017 ist das Schnabelkürzen bei Legehennen nicht mehr erlaubt. Aus diesem Grunde hatte Landwirt Mardink sich entschlossen, an einem vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Projekt zur Minimierung von Federpicken und Kannibalismus bei unkupierten Legehennen teilzunehmen. Er ist froh, von der zusätzlichen Beratung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen profitieren zu können. Die Schnäbel seiner Legehennen sind ungekürzt.
Als der Landwirt in die Legehennenhaltung im Jahr 2010 einstieg, hat er sich dazu entschieden, den Legehennen mehr Platz zu geben. Die Besatzdichte liegt bei sieben Legehennen pro Quadratmeter. Dank des größeren Platzangebotes können sich die Hennen in Stresssituationen besser aus dem Weg gehen. Das scheint nach Einschätzung des Landwirts ein wichtiger Faktor zu sein, um Verhaltensstörungen wie Federpicken vorzubeugen.
Ein zweiter wichtiger Faktor ist das Beschäftigungsmaterial, das der Landwirt den Legehennen gibt. Mehrmals am Tag rieselt Maissilage in den Stall, außerdem erhalten die Hennen Pickblöcke sowie Möhren, Luzerne (eine Pflanzenart, auch Schneckenklee oder Ewiger Klee genannt) und Stroh in Raufen und Netzen.
Ganz wichtig ist auch die Tierbeobachtung. Dazu nimmt sich Landwirt Mardink auch mal eine halbe Stunde Zeit, stellt sich in den Stall und beobachtet seine Tiere. Nur so kann er rechtzeitig eingreifen, falls in der Herde mal etwas nicht stimmen sollte.
Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz
Die MuD Tierschutz dienen der Verbesserung der Haltungsbedingungen von Nutztieren zur Steigerung des Tierschutzniveaus in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Umsetzung neuer Erkenntnisse und innovativer Maßnahmen, die Gesundheit und Wohl der Tiere, eine tiergerechte Haltung oder die Auswirkungen moderner Tierhaltungsverfahren auf die Umwelt betreffen.
Die Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz waren in die Initiative "Eine Frage der Haltung - Neue Wege für mehr Tierwohl" des Bundeslandwirtschaftsministeriums eingebettet und sind nun ein Teil der Nutztierstrategie. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist mit der Projektträgerschaft beauftragt.
Eckdaten Betrieb Mardink
Bestand: 20.000 Legehennen
Haltung: Freiland
Genetik: Novogen Brown Light
Besatzdichte: 7 Hennen pro Quadratmeter (inkl. Wintergarten)
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