Ein Test zur Haltung von Sauen mit ihren Ferkeln in Gruppen

In der Schweinehaltung wird zwischen Sauenhaltung und Mastschweinehaltung unterschieden. Viele Betriebe sind spezialisiert und widmen sich entweder mit der Sauenhaltung der Ferkelerzeugung oder sie sind Schweinemäster. In der Sauenhaltung wird zwischen tragenden und säugenden Sauen unterschieden.

Für die verschiedenen Stadien der Sauen gibt es verschiedene Haltungssysteme. Eine Woche vor dem Abferkeltermin werden die Sauen in die sogenannte Abferkelbucht gebracht. Hier werden die Ferkel geboren und werden ca. 3 bis 4 Wochen von der Sau gesäugt. Ein Wurf umfasst im Schnitt zwölf Ferkel. Ferkelschutzkörbe sollen verhindern, dass die Muttersau ihre Nachkommen versehentlich erdrückt. Nach der Säugezeit kehrt die Sau zurück ins Deckzentrum.

Ist die Gruppenhaltung von Sauen mit Ferkeln möglich?

Während sich bei der Haltung der Sauen im Wartebereich und auch im Deckbereich Gruppenhaltungssysteme deutschlandweit in der Praxis etablieren, wird die Gruppenhaltung der Sauen mit ihren Ferkeln noch sehr kontrovers diskutiert. Untersuchungen kommen zu unterschiedlichen Bewertungen.

Nun soll modellhaft ausprobiert werden, ob es möglich ist, Sauen mit Ferkeln während der Säugeperiode in Gruppen zu halten. Fünf Betriebe testen aus, ob die Haltungsverfahren in ihrem Betrieb umsetzbar sind. Die teilnehmenden Betriebe erhalten intensive Beratung und setzen Maßnahmen, die dazu beitragen die Bedingungen für die Sauen zu optimieren, in ihrer Schweinehaltung um.

Die Einführung der Gruppenhaltung ferkelführender Sauen in konventionellen Betrieben stellt eine Innovation dar, die über die gesetzlichen Standards hinausgeht. Die Gruppenhaltung ferkelführender Sauen sollte frühestens zehn Tage nach dem Abferkeln vorgenommen werden, um dem natürlichen Rückzugsverhalten der Sau und der Prägungsphase der Ferkel an die Sau so weit wie möglich gerecht zu werden.

Hintergrund zu den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz

Die Betriebe werden im Rahmen der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz gefördert und erhalten intensive Beratung. Ziel ist es, ferkelführende Sauen erfolgreich in Gruppen zu halten und den Erfolg der Maßnahmen Fachkollegen zu vermitteln.

Die MuD Tierschutz fördern Tierwohlmaßnahmen in der Praxis und sorgt dafür, dass das Wissen aus der Forschung in die Praxis überführt wird.

Möchten Sie mehr darüber wissen?

Projektinformationen auf dem Internetportal MuD Tierschutz

Film auf dem Demonstrationsbetrieb Völker

Bericht über einen teilnehmenden Betrieb in der Zeitschrift SuS 4/2017

Weitere Informationen

Stallrundgang durch einen konventionellen Schweinehaltungsbetrieb